Mittwoch, 26. September 2012

Therorie: PISA-Studie - Praxis: Bauarbeiten

Meckelfeld (CS/JT) - In der Politik wird oftmals der schlechte Leistungsstand deutscher Schüler bei der PISA-Studie bemängelt. Was kann man dagegen machen? Genau, eine Schulreform muss her. Also wird alles was sich bisher bewährt hat verändert (siehe G8, Abitur nach 12 Schuljahren). Die Politik sagt, jetzt wird alles besser.Doch was bringt es wirklich? Ein großer Teil der Schülerschaft (gerade Oberstufenschüler, die davon besonders betroffen sind) und auch der Eltern, sogar Lehrer kritisieren das System. Als Folge gibt es in einigen Bundesländern inzwischen die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9. Und eins ist klar: Wenn man eine verkürzte Schulzeit hat, erscheint es nicht einleuchtend, dass man das Gymnasium mit mehr Wissen verlässt. So steigt der Leistungsdruck gerade in der gymnasialen Oberstufe sehr stark an. Was bringt es, wenn man ein Jahr früher fertig ist, danach aber aufgrund der Anstregungen erstmal ein Jahr pausieren muss? Denn am Gymnasium Meckelfeld ist für die meisten Oberstufenschüler erst um 15:40 bzw. 17:15 Schluss, so wie nach einem bezahlten Arbeitstag. Danach folgt ein Hausaufgabenmarathon. Eine ähnliche Problematik findet sich konsequenterweise auch an Haupt- und Realschulen. Auch hier steigt der Druck, da in den letzten Jahren die Haupt- und Realschulen an Ansehen eingebüßt haben. Hier wird über neue Schulkonzepte wie die integrierte Gesamtschule eine neue Schulform geschaffen. Die Anmeldezahlen der bestehenden integrierten Gesamtschulen zeigen die Offenheit der Eltern gegenüber neuen Konzepten. Es zeigt aber auch, wie sehr eine Veränderung nötig war bzw. noch immer ist. Aber nun zurück zur eigentlichen Problematik.
Es werden die Leistungen bemängelt. Aber wie sollen Schüler lernen, wenn ihnen nicht die entsprechende Atmosphäre gewährleistet wird? 
Eindeutig Zweideutig !
Am Schulzentrum in Meckelfeld lässt sich dies besonders gut darstellen. Es werden derzeit aufgrund von Asbestfunden umfangreiche Renovierungen des Schulgebäudes vorgenommen. Und damit zum Kern der Problematik. Die Bauarbeiten werden teilweise mit schwerem Gerät durchgeführt. Dadurch entsteht demenstprechend auch Lärm. Aber jeder, der schonmal versucht hat, bei Musik etwas zu lernen, wird merken, dass es sogar mit normaler Musik schwieriger ist. Wie ist es dann mit Baulärm? Es kommt hinzu, dass während der Ferien kaum oder nur sehr wenig gearbeitet wurde. Außerdem dauern die Arbeiten mittlerweile über 2 Jahre an. Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Sie haben 8 Stunden Unterricht, Mathe, Physik, Deutsch und als letztes Chemie. In Physik und Mathe haben Sie sich den Kopf über Formeln und physikalische Grundsätze zerbrochen, in Deutsch gab es Goethe zu lesen. Jetzt fordert der Chemielehrer das Aufstellen komplizierter Reaktionsgleichungen. Eigentlich an sich schon eine anstrengende Sache, mit Baulärm eine schier unmögliche Aufgabe. Aber das ist der Alltag am Schulzentrum in Meckelfeld. Und dann wird über die schlechten Leistungen gemeckert? Das Problem beginnt mit Sicherheit nicht bei den Schülern.

Dieser Text ist bewusst in dieser Form verfasst. Wir haben aus Platzgründen auf weitere Probleme der Schulpolitik verzichtet, es würde den Rahmen eines Artikels bei Weitem sprengen. Sollte jedoch Interesse an einer weiteren Berichterstattung bestehen, so schreiben Sie dies einfach in die Kommentare. Wir werden uns der Sache annehmen. Wir weisen daraufhin, dass in diesem Fall eine neutrale Berichterstattung (da wir selbst betroffen sind) nur eingeschränkt möglich ist und wir die Schule(n) nicht angreifen wollen.

3 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Wo befinden sich die Rechtschreibfehler? Wir sind auch nur Menschen und damit nicht unfehlbar.

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  2. Ein sehr interessantes Thema, dem sich wirklich angenommen werden muss. Den Schreibstil finde ich sehr ansprechend und ich wäre sehr an ähnlichen Artikel interessiert. Macht weiter so!

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