Selten sind die Optionen bei einer Wahl so klar. Die CDU
will mit der FDP regieren. Die SPD sucht das Bündnis mit den Grünen und die
Linken scheitern vermutlich, wie auch die Piraten, an der 5% Hürde. Wenn dies
nicht der Fall sein sollte, ist eine Koalition aus SPD, Grünen und Linken zwar
nicht ausgeschlossen, aber die SPD hofft darauf verzichten zu können.
Prognosen sagen ein enorm knappes Wahlergebnis voraus.
Damit die jeweilige Koalition dennoch eine Mehrheit im
Landtag erhält, wird eine Besonderheit des deutschen Wahlrechts ausgenutzt -
die Überhangmandate.
Die Idee die dahinter steht ist folgende:
Wenn die jeweilige Partei, konkret die CDU oder die SPD,
mehr Sitze durch Direktmandate als über den Anteil der Zweitstimmen zugesprochen
bekommt, werden diese als Überhangsmandate dennoch vergeben.
Somit bietet es sich für den CDU/FDP-Wähler an die Erstimme
für Direktmandate der CDU einzusetzen, und mit der Zweitstimme die FDP zu
Wählen, da sonst die Koalition schwer zustande käme und die CDU dank der
Überhangmandate weitere Sitze erhält. Insgesamt hat die Koalition dann mehr
Sitze als bei einer parteitreuen Wahl.
Dasselbe gilt für SPD und Grüne. Jedoch kommt es in diesem
Fall eher darauf an, dass die Grünen ihre Erststimme der SPD geben, anstatt sie
einem, in Bezug auf ein Direktmandat hoffnungslosen, Kandidaten ihrer Partei zu
geben.
Dieses Prinzip der Leihstimme ist auch innerhalb der
Parteien sehr etabliert, wenn die Koalitionen so sicher stehen wie es in
Niedersachsen der Fall ist.
Für die FDP ist klar, dass mit dem Scheitern ihrer Partei in
Niedersachen, Rösler als Parteivorsitzender sein Amt, mehr oder weniger
freiwillig, abgeben wird. Ein Wahlerfolg, also der Einzug in den Landtag und
die Regierungsmehrheit mit der CDU heißt aber nicht, dass Röslers Position
sicher ist.
Allgemein kann aufgrund dieser spannenden Verhältnisse mit
einer relativ großen Wahlwahrscheinlichkeit gerechnet werden.
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